CfP zum Workshop 2016 der AG Fotografieforschung „Methoden der Fotografieanalyse“

Call for Papers für den gemeinsamen Workshop der AG Fotografieforschung der Gesellschaft für Medienwissenschaft und des Interdisziplinären Medienwissenschaftlichen Zentrums (IMZ) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zum Thema „Methoden der Fotoanalyse“

Sieht man einmal von Roland Barthes‘ Rhetorik des Bildes (1964) ab, scheint es kaum kanonisierte Methoden der wissenschaftlichen Analyse von Fotografien zu geben. Dies dürfte in vielfacher Hinsicht dem Status der Fotografie als technisch produziertes Einzelbild geschuldet sein, weswegen es gerne unter allgemeine Formen der bildwissenschaftlichen Analyse im Spannungsfeld von Semiotik und Phänomenologie subsumiert oder gleich ganz dem kunstwissenschaftlichen Repertoire (Ikonographie, Ikonologie, Ikonik) überantwortet wird. Dies wird jedoch erkauft durch eine medienwissenschaftlich unbefriedigende Absehung von der fotografischen Materialität und Medialität (und deren historischen Wandlungen). Eine weitere Herausforderung dürfte die hochgradige ‚Träger‘-Flexibilität der Fotografie darstellen, die sich darin äußert, dass ein fotografisches Bild nicht nur in verschiedenen Materialisierungsformen (Papierabzug, Projektionsbild, Display etc.), sondern auch in ganz unterschiedlichen Kontexten (Buch, Zeitschrift, Plakat, digitale Oberflächen etc.) erscheinen kann. Eine Fotografieanalyse, die andererseits all diese Parameter in den Blick nimmt, operiert ihrerseits an der Grenze zur methodologischen Überfrachtung des eigenen Vorgehens. Zu fragen wäre vor diesem Hintergrund, ob es so etwas wie unabdingbare Mindeststandards gibt, die jede Fotografieanalyse zu erfüllen hat, und welche Zugriffsweisen fragestellungsabhängig zu plausibilisieren sind.

Organisatorisches

Der Workshop versucht im interdisziplinären Zusammenspiel die hier aufgerissenen Problemhorizonte zu diskutieren und zu reflektieren und anhand von case studies Versuche der analytischen Exploration zu unternehmen. Im Sinne des Workshop-Charakters soll die Diskussion im Vordergrund stehen. Vorab sind von den eingeladenen Referenten einzureichen ein ca. 8-seitiges Papier, das die methodischen Überlegungen und Fragen an einer eigenen Fallstudie oder anhand einer exemplarischen und einschlägigen Position umreißt. Auf dem Workshop wird dann lediglich noch eine 10minütige Impulspräsentation stattfinden, die vor allem das jeweils diskutierte Material mit den Leitfragen koppelt.

Zur Einreichung von Papieren genügt eine maximal einseitige Skizze (ca. 300 Wörter), die bis zum 15.5.16 bei den Organisatoren eingegangen sein sollte. Zur Vorbereitung der Teilnehmer des Workshops sollte dann bis spätestens zum 15.6.16 die schriftliche Kurzversion vorliegen.

Anmeldungen zur Teilnahme als Diskutanten sind noch später möglich, werden jedoch so rasch wie möglich erbeten, um die Vorplanung zu erleichtern. Um teilzunehmen oder ein Papier einzureichen, muss man nicht zwingend Mitglied der GfM, der AG Fotografieforschung oder des IMZ sein.

Der Workshop findet am 1.7., bei großer Nachfrage mit Option auf Verlängerung auf den 2.7.16, am Institut für Theater- und Medienwissenschaft der Friedrich-Alexander Universität Erlangen statt. Als Zeitraum anvisiert ist zunächst einmal ca. 11-17 Uhr, um An- und Abreise am selben Tag zu ermöglichen. Nähere Informationen zu Anreise und Unterkunft werden nachgereicht.

Konzeption und Leitung: Kay Kirchmann (Kay.Kirchmann[at]fau.de), Jens Ruchatz (ruchatz[at]staff.uni-marburg.de)

Ort: Institut für Theater- und Medienwissenschaft der FAU, Bismarckstr.1, 91054 Erlangen

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