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Stephan Sagurna

Neu erschienen: Standardwerk zur Kombinatorischen Fotografie

Buchdeckel Kombinatorische Fotografie – 1972

Aktuell und endlich (46 Jahre nach ihrer Erfindung) ist das Standardwerk zur Kombinatorischen Fotografie erschienen.

Als apparatives fotografisches Verfahren gehört die Kombinatorische Fotografie zum Genre der Generativen Fotografie, die 1968 von Gottfried Jäger geprägt wurde.

Das vorliegende Buch präsentiert als Bildband Qualität und Bandbreite des Eggertschen Werkkomplexes. Zusätzlich werden in einem separaten Bildkapitel „Werkstatt“ die technischen Aspekte der Bildentstehung vorgestellt. Die Werkstatt-Einblicke reichen dabei von der niedergeschriebenen Idee als Programmblatt mit Zahlenketten über einen Auszug aus der Patentschrift zum Apparat und die filmtechnischen Experimente zur exakten Farbwiedergabe auf Ektachrome-Material bis hin zu fotografischen Notizen aus dem Werkstattbuch des Erfinders und Künstlers Eggert.

Blick ins Buch, Werkstatt-Teil

Neben der technischen Einordnung dieses solitären fotografischen Verfahrens, bis hin zur Nachvollziehbarkeit des komplexen Bildentstehungsprozesses ist der ergänzende Textteil auch der ästhetisch-künstlerischen Verortung hilfreich.

Diese Multi-Perspektive auf das Kombinatorische Werk wird erst durch eine interdisziplinäre Autorenriege ermöglicht, die von Gottfried Jäger, dem Ur-Vater der Generativen Fotografie über Herbert W. Franke, der sich als Physiker und Philosoph mit dem Grenzgang von Apparat und Kunst bereits seit den 1950er Jahren beschäftigt, und bis zu Ralf Hanselle als Foto- und Kunstkritiker und Stephan Sagurna als Bildwissenschaftler reicht.

Nach seiner Erfindung und Patentierung im Jahr 1972 ist das Verfahren der Kombinatorischen Fotografie über Jahrzehnte nahezu unbeachtet gewesen und fast in Vergessenheit geraten.

Seit einigen Jahren (und sicherlich mit bedingt auch durch die aktuelle Rückbesinnung auf ‚50 Jahre generative Fotografie’) regt sich jedoch die Aufmerksamkeit der Fotogeschichte als auch der Kunstszene um die Kombinatorische Fotografie.

Das vorliegende Buch bringt tatsächlich etwas Licht in Werkkomplex und Entstehungsgeschichte der Kombinatorischen Fotografie und bildet einen wichtigen Puzzlestein in der ganzheitlichen Rezeption des fotografisch-kulturgeschichtlichen Phänomens der Generativen Fotografie und ihrer Verästelungen.

Blick ins Buch, Werkkomplex

Interessant ist das Angebot der Herausgeber, die fundierten fachlichen Aspekte des Buchs durch persönlich-subjektive Erfahrungen zu ergänzen. Für die Betrachtung der Kombinatorischen Bildwelten enthält das Buch Musikempfehlungen zum Hörgenuss. Folgt man diesen Empfehlungen, lässt sich der Zeitsprung in die 1970er Jahre dank Pink Floyd und Tangerine Dream noch direkter nachvollziehen.

 

Kombinatorische Fotografie – 1972.

Apparative Kunst, Algorithmen und Abstraktion.

Betrachtungen zu einem blinden Fleck der Fotogeschichte.

Hg.: Eggert / Sagurna

Bildband mit ergänzenden Beiträgen von Gottfried Jäger, Herbert W. Franke, Ralf Hanselle und Stephan Sagurna

132 Seiten, 66 Abbildungen, durchgängig 4-farbig

ISBN  978-3-00-060631-1

17,80 €

Nonkonform – Verlag

Kombinatorische Fotografie 1972 – Apparative Kunst, Algorithmen und Abstraktion. Unterstützer-Aufruf für ein Buchprojekt zu einem blinden Fleck der Foto- und Fototechnik-Geschichte

Die  ‚Kombinatorische Fotografie 1972‘, stellt als einer der Vorreiter der Computerkunst ein ganz besonderes Phänomen der jüngeren Fotografiegeschichte der 1970er-Jahre dar.

Kombinatorische Fotografie Nr. 98. C-Print (2018) vom Original-Dia (1972)

Formal zum Genre der Generativen Fotografie (begründet von Gottfried Jäger im Jahr 1968) gehörend, wurde die Kombinatorische Fotografie als apparatebasierte Fotografie, gegenstandslos und Farb- und Kreis-Kompositionen generierend, 1972 von Alfons Eggert erfunden und zum Patent angemeldet.

 

Der Kombinatorische Apparat

Eggert hat damals mit seinem Verfahren einen kleinen aber festen Bestandteil der Fotogeschichte mitgeschrieben, wurde wegen seiner Verdienste um diese spezielle Art der Fotografie auch in die DGPh berufen, ist dann aber bald in Vergessenheit geraten.

 

Programmblatt

Lange Jahre war die Kombinatorische Fotografie Teil des „Blinden Flecks der Fotogeschichte“. Als einer der Vorreiter der Computerkunst und parallel auch zur Rückbesinnung auf die Generative Fotografie um Gottfried Jäger, gerät seit einiger Zeit nun auch der Werkkomplex der Kombinatorischen Fotografie wieder in den Fokus der Wahrnehmung durch Fotografie- und Kunstwelt (z.B. Rundbrief Fotografie NF 88, 2015, Paris Photo 2016).

 

Alfons Eggert – Erfinder der Kombinatorischen Fotografie
Portrait mit Kompositionsscheibe
04/2016

Aktuell arbeitet Alfons Eggert gemeinsam mit dem Bildwissenschaftler Stephan Sagurna an einem Buchprojekt, das via Crowdfunding realisiert werden soll. Ein Bildband zum Werkkomplex, gemeinsam mit vertiefenden Hintergrundinformationen soll nun diese eigenwillige, eigenartige aber unbedingt auch ästhetisch ansprechende technisch-gestalterische Variante der Fotografie dokumentieren und somit fest in der Fotogeschichtsschreibung verankern.

 

Cover-Entwurf „Kombinatorische Fotografie 1972“

Für das Buchprojekt sind ab sofort Vorbestellungen möglich. Im Rahmen des Schwarm-Projekts zählt jede einzelne Unterstützung.

 

Hier können Sie sich zum Hintergrund des Projekts und zur Kombinatorischen Fotografie informieren und auch aktiv unterstützen:

https://www.kickstarter.com/projects/787639545/kombinatorische-fotografie-1972?lang=de

Über Ihr Interesse, Ihre Unterstützung und auch Rückmeldungen zur Kombinatorischen Fotografie freuen sich die Herausgeber.