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Ankündigungen

Call for Proposals, Veranstaltungen, Ausstellungen

Tagung Fotografisches Zeigen (Braunschweig, 2-3 July 15)

PDF Programm: Tagung Valenzen fotografischen Zeigens Juli 2015 HBK Braunschweig

Tagung des DFG-Graduiertenkollegs »Das fotografische Dispositiv« und der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
2./3. Juli 2015

Die Tagung setzt verschiedene Valenzen des fotografischen Zeigens in Beziehung. Drei oft verwobene Aspekte dienen als Ausgangspunkte: 1. EtwasZeigen und SichZeigen – Transparenz und Opazität fotografischer Bilder, 2. GezeigtWerden – Gesten der Präsentation und Praktiken der Rezeption, 3. NichtZeigen – Entscheidung oder Fügung?.

Der fototheoretische Diskurs war bis zur Etablierung der digitalen Bildproduktion primär vom Transparenz-Paradigma, dem indexikalisch-apparativen Referenzverhältnis sowie hieraus resultierenden soziologischen, politischen und kulturhistorischen Fragestellungen geprägt. Die jüngere Forschung geht hingegen davon aus, dass digitale und analoge Fotografien »ihrer eigenen Natur nach auf einem doppelten Zeigen beruhen, nämlich etwas zu zeigen und sich zu zeigen« (Gottfried Boehm). Das Bedingungsgefüge transparenter und opaker Valenzen, Effekte des Apparates und Eigenwertigkeiten der Trägermaterialien geraten so verstärkt in den Blick. Die Tagung stellt die Frage, wie diese Aspekte fotografischer Bilder nicht nur Anderes sichtbar machen, sondern auch in ihrer eigenen Sichtbarkeit unsere Wahrnehmung und unser Handeln bestimmen.

Dieser Blickwinkel rückt das Wie des Zeigens in den Fokus: seine kulturellen, institutionellen, individuellen und medialen Handlungsfelder und Diskurse sowie bewusste und unbewusste Gesten des Präsentierens. Fotografien sind in privaten Alben, künstlerischen Fotobüchern, den Social Media, Kunstausstellungen, Archiven und wissenschaftlichen Bildpraxen zu »hyperimages« (Felix Thürlemann) verbunden. Sie interagieren sinnstiftend auch mit anderen Medien. Die das Einzelbild übergreifenden Strukturen stellen einen wesentlichen Teil fotografischen Zeigens dar.

Daneben ist der Zeigegeste und dem Gezeigten stets die Entscheidung für ein NichtZeigen inhärent. Wie vollzieht sich der Entzug von Sichtbarkeit im Feld des Fotografischen? Droht dem Medium, das scheinbar alles auf- und bezeichnet, durch fortgesetztes Zeigen eine sukzessive materielle wie semantische Auslöschung? Und wie funktioniert NichtZeigen als regulierendes, machtstrategisches Handeln? Steht es konträr zu Zeigegesten, die die Beliebigkeit fotografischer Bildproduktion ausspielen? Fragen nach Auswahl und Ordnung, Verschleiß und Konservierung, Bildethik und Bildsensation sind daher heterogene Felder des Sozialen, Materiellen und Skopischen, in denen NichtZeigen zu einer Reflexion über das Zeigen führen kann.

Eine Tagung des DFG Graduiertenkollegs »Das fotografische Dispositiv« und der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Konzipiert und realisiert von Daniel Bühler, Dietmar Kohler, Natascha Pohlmann, Kristin Schrader und Katharina Sykora.

Koordination und Kontakt
Marcelina Kwiatkowski
0049 (0) 531 391-9359
ma.kwiatkwoski@hbk-bs.de
www.dasfotografischedispositiv.de

 
Tagungsort ist die Aula der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
Johannes-Selenka-Platz 1, 38118 Braunschweig
www.hbk-bs.de

Der Besuch der Tagung ist frei von Gebühren und Voranmeldung

#Selfie – Tagung steht vor der Tür

Der Hype um das Selfie, der Ende 2013 einsetzte, mag mittlerweile abgeebbt sein, doch nur um Platz zu machen für eine nachhaltige publizistische Beobachtung in nach wie vor hoher Intensität. Immer wieder gibt es Anlass Selfies zu thematisieren. Eine aktuelle Recherche bei Spiegel-Online ergibt etwa, dass der Begriff in mittlerweile 150 Beiträgen (Stand, 06.04.2015) auftaucht, deren erster am 15.06.2013 publiziert wurde. Zuletzt ging es um die Selfiesticks, deren Mitnahme in Fußballstadien und Museen vielerorts verboten wurde. Währenddessen konnte man erfahren, dass in Manila ein Museum eröffnet hat, das eigens für Selfie-Posen mit – reproduzierten – Kunstwerken errichtet wurde. Und zum 1. April wurde die Mär von einem Selfie-Schuh in die Welt gesetzt, der man angesichts der zahlreichen Selfie-Innovationen fast zu glauben geneigt war. Auch wenn es vielleicht nicht zum Selfie-Schuh kommen wird: Selfies are here to stay. Und das meint vor allem als gesellschaftlich relevant erachtetes Thema, wobei die Praxis selbst, wie André Gunthert nachgewiesen hat, sehr viel weiter zurückreicht – bis zur Etablierung der ersten Camphones um das Jahr 2000.

Anlass genug also, sich auch abseits von der tagesaktuellen Berichterstattung der Massenmedien mit dieser Form digitaler Fotografie auseinanderzusetzen. Am 23. und 24. April findet am Institut für Medienwissenschaft der Philipps-Universität Marburg, organisiert von Julia Eckel, Sabine Wirth und Jens Ruchatz, die vermutlich erste wissenschaftliche Tagung statt, Keep Reading

#selfie – Imag(in)ing the Self in Digital Media – CfP

Das Wort „selfie“ist in aller Munde. Doch was ist überhaupt neu an der Praxis des Selfies und warum boomt sie zur Zeit, nachdem das fotografische Selbstporträt lange Zeit vergleichsweise selten vorkam? Am 23. und 24. April 2015 wird am Marburger Instituts für Medienwissenschaft die deutsch- und englischsprachige Tagung „#selfie – Imag(in)ing the Self in Digital Media“ stattfinden, die zum Ziel hat, diese Praxis kulturell und sozial, nicht zuletzt aber auch medien- und fotografiegeschichtlich einzuordnen. Auf jeden Fall handelt es sich um ein Thema, bei dem die Verbindung von Medienwissenschaft und Fotografieforschung produktiv werden muss.

Papers für die Tagung können noch bis zum bis zum 28. Juli 2014 eingereicht werden. Ein ausführlicher Call for Papers findet sich auf der Website des Marburger Instituts für Medienwissenschaft: http://www.uni-marburg.de/fb09/medienwissenschaft/forschung/veranstaltungen/selfie.